Die Qualitäten der drei Gunas

Die drei Gunas aus der Alltagserfahrung
Unsere Einstellung zu Dingen, Situationen die uns alltäglich über den Weg laufen, kann sich auf eine der folgenden drei Arten erfahren lassen.
Wir empfinden sie als angenehm, unangenehm oder als neutral. Die Reaktion und Verhalten darauf lässt sich auch wiederum nachvollziehbar schildern:
Das Angenehme zieht uns an, das Unangenehme wollen wir vermeiden und die neutrale Erfahrungen wird weder aktiv gesucht, noch gehen wir ihnen aus dem Weg. Dies beschreibt die Grundqualitäten für jegliche Lebewesen mit einem Bewusstsein – die drei Gunas.
Das Wort Guna bedeutet „Strang“ und transportiert diese Idee: So wie ein Seil aus mehreren Strängen besteht, besteht die Welt aus Gunas – Qualitäten, Modalitäten oder Seinsweisen. Wir könnten sie auch als energetische Zustände verstehen. Die Gunas tragen die Namen Tamas, Rajas und Sattva.
Die drei Gunas aus materieller Sicht
In materieller Hinsicht steht das Tamas-Prinzip für das Feste, Träge und Erdhafte. Alles, was schwer, dicht und unbeweglich ist, wird von Tamas dominiert.
Im Aktiven, Beweglichen und Veränderlichen dagegen wirkt Rajas; und im Leichten, Klaren und Ätherischen drückt sich Sattva aus.
Als gut verständliches Beispiel dominiert in einem Stein Tamas, im Feuer Rajas und in der Blume Sattva. Dennoch sind alle Gunas in allen Dingen enthalten. Die energetischen Qualitäten von Sattva und Rajas existieren also auch im Stein, ebenso wie Tamas und Rajas auch in der Blume wirken.
Der entscheidende Punkt an dieser Stelle ist, dass allein die Mischungsverhältnisse verschieden sind. Es ist im Grunde wie bei den Farben des Lichtes: Schier unendlich ist ihre Zahl, doch aus nur drei Grundfarben werden alle gemischt. Das zeigt auch, dass die Gunas keine absoluten, sondern nur relative Qualitäten sind.
Sehr interessant ist auch die Wirkungen der Gunus auf den Charakter und das Verhalten der Menschen. Damit können sie nicht nur als materielle, sondern vor allem auch als psychologische Kategorien verstanden werden.
Die Eigenschaften hinter allen Gedanken
Die psychologische Eigenschaften der drei Gunas werden oftmals in der folgenden Weise beschrieben:
- Tamas ist schwerfällig, verwirrt, verborgen, langsam, unerschütterlich, und beharrlich. Das ist die Wahrnehmung über die Sinne – der Bereich des Geistes mit dem sich Psychologen heutzutage üblicherweise beschäftigen.
- Rajas ist glühend, aktiv, schöpferisch und initiierend – die Kraft der Transformation und befähigt uns dazu Entscheidungsvermögen zu erlangen.
- Sattva ist subtil, vollendet, klar, neutral und rein.
Diese drei Eigenschaften sind beständig dabei, sich in unterschiedlichen Kombinationen miteinander zu verflechten und zu vermischen. Diese Mischungen existieren, bevor die Gedankenmaschine angeworfen wird und sich die Gedanken manifestieren können. Um als Mensch glücklich zu sein, sollten wir unser Basis-Guna erkennen und entsprechend bewusst leben, um eine wirkungsvolle Persönlichkeit zu entwickeln.
Schreibe einen Kommentar